STREITEN WILL GELERNT SEIN

Eine Hochzeit ist kein Happy End, soll eine  Beziehung wachsen und gedeihen ist es essentiell, dass beide Partner ständige daran arbeiten. Die Hauptproblematik in Beziehungen liegt nicht etwa in gravierenden Bedürfnis- und Interessensunterschieden, sondern in der Schwierigkeit, über die Probleme des täglichen Lebens miteinander zu reden. Gute Kommunikation ist das A und O einer funktionierenden Beziehung.

Streiten will gelernt sein!

Konfliktkultur

Fast 83% der Österreicher geben an, dass Auseinandersetzungen in Ihrer Familie fair ablaufen. Doch jeder fünfte Österreicher beklagt die mangelnde Streitkultur im trauten Heim.


Meinungsverschiedenheiten gehören zu jeder lebendigen Partnerschaft! Faire Auseinandersetzungen sind jedoch gewissen Regeln unterworfen.

REGEL No. 1

Wähle den richtigen Zeitpunkt, um ein Problem auszudiskutieren. Solange du vor Wut außer dir bist, endet der Streit in einem Fiasko. Die richtige Wortwahl ist schon der erste Ansatz zu einer gelungenen Konfliktlösung. Vermeide Pauschalurteile und Angriffe unter der Gürtellinie. Blase eine Auseinandersetzung zu einem bestimmten Thema nicht gleich zu einer Generalabrechnung auf.

REGEL No. 2

Hüte dich aber auch davor, jede Auseinandersetzung zu vermeiden und immer einzulenken. Konflikte, die nicht offen besprochen werden, führen früher oder später zur Katastrophe.

REGEL No. 3

Widerstehe der Versuchung, den/die Partnerin durch gezieltes Provozieren zu reizen. Das gilt auch umgekehrt: Lass auch du dich nicht provozieren. Vermeide Überreaktionen, beruhige dich, bevor du mit Worten unkontrolliert zurückschlägst.

REGEL No. 4

In der Öffentlichkeit streitet es sich schlecht. Egal ob vor Fremden oder vor Familie und Freunden! Es ist peinlich und unfair, alle Welt mit seinen Privatangelegenheiten zu belasten. Das heißt aber nicht, dass ihr auf Hilfe und Vermittlung Außenstehender verzichten müsst, ein Mediator kann euch dabei helfen, die eigenen Empfindungen zu relativieren.

REGEL No. 5

Tätlichkeiten gegen den Partner oder gegen Kinder sind keinesfalls tolerierbar. Lasst euch unbedingt von kompetenten Stellen helfen!

Streitkultur

Fünf Kommunikationsregeln schaffen eine gute Streitkultur in der Partnerschaft:

Streiten will gelernt sein!1) Präzisieren

Sehr viele Probleme und Streitigkeiten in der Ehe entstehen aufgrund fehlender oder unpräziser Kommunikation.  Eigene Absichten, Wünsche und Gefühle werden dem Partner nicht kommuniziert.

Es wird vielmehr  erwartet, dass der Partner die Befindlichkeiten kenne oder zumindest erahnen könne. Sprich klar aus, was du dir von deinem Partner wünscht und vertraue nicht darauf, dass er Gedanken lesen kann!

2) Konkretisieren

Je allgemeiner Vorwürfe, Beschuldigungen und Beschwerden vorgebracht werden, umso mehr werden sie zum Streitobjekt. Verallgemeinerungen und Pauschaldiagnosen führen zu Übertreibungen, das löst wiederum Verbitterung, Aggression und Verteidigungsreaktionen aus. Bleibt beim Thema, sucht gemeinsam eine Lösung für das aktuelle Problem ohne mit Wendungen wie "Du sagst immer..." und "du hast noch nie" den Streit eskalieren zu lassen.

3) Subjektivieren

Floskeln wie "Wir alle wissen..." oder "Man kann doch nicht..." oder "Niemand würde...", wecken den Widerspruchsgeist des Partners.

Verwendest du jedoch die "Ich-Form" so wird signalisiert, dass die Äußerung als subjektive Meinung zu verstehen ist.

Die Formulierungen "Ich denke..." oder "Meiner Meinung nach..." oder "Nach meinem Empfinden..." - vermindern nicht nur heftige Partnerreaktionen, sondern wirken auch selbstdiziplinierend, weil man sich auch an die Begründungspflicht der eigenen Behauptung erinnert.

Streiten will gelernt sein!4) Semantisieren

Da viele subjektive Aussagen und Handlungen mehrdeutig sind, ist es wichtig, auch etwas über die Stimmungslage des Partners zu wissen. Versuche, zu verstehen, welche Gedanken und Absichten dein Partner hegt.

Dazu ist es wichtig, die Hintergründe der jeweiligen Situation, der Aussagen des Partners zu kennen. Die Semantisierungsregel besagt daher, dass bei wichtigen Entscheidungen und Meinungsäusserungen auch dahinterliegende Gedanken und Gefühle in Betracht gezogen werden sollen.

5) Pragmatisieren

Pragmatisch kommunizieren bedeutet deinem Partner wichtige Einstellungen, Gefühle, Wünsche, Absichten und Kooperationsangebote konkret mitzuteilen. Sag direkt, welche Verhaltensweisen du dir wünscht:
"Ich wünsche mir mehr Zuwendung, indem Du ... machst" oder "Unterstützung bedeutet für dich offensichtlich, dass ich im Haushalt ... erledige" oder "Ich fühle mich freier, wenn ich ... kann", etc.

 
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