Die Praktika, die mit dem Austrian Wedding Fashion Award verbunden sind, machen österreichische Brautmode international und sind unbezahlbar als Karriere-Kick-Off für unsere Jungdesigner. Katharina Zopf, die charmante Preisträgerin des ersten Wedding Fashion Awards, startete direkt nach ihrem Praktikum bei Cino Cerruti beim Modelabel Airfield durch. Im Interview plaudert sie für euch aus dem Nähkästchen.
Hat Dir Dein Praktikum bei Gino Cerruti Spaß gemacht?
Ja, durchaus!
Allein das Leben in der Modemetropole London war die Reise wert. Mich fasziniert der Werdegang eines Kleides vom Design über das Schnittzeichnen bis hin zum Fertigen des Modells extrem.
Der Einblick hinter die Kulissen eines großen Modeunternehmens hat meine weitere Berufswahl stark beeinflusst. Besonders genossen habe ich während des Praktikums die Änderungsarbeiten an den Modellen, da ich das handwerkliche Arbeiten sehr liebe.
Katharina, welche Aufgaben hattest Du in Deinem Praktikum bei Gino Cerruti?
Bei Cino Cerruti war ich am gesamten Entstehungsprozess eines Brautkleides beteiligt. Anfangs war ich erst einmal für das Design der Outfits für Brautmütter zuständig, da der „Austrian-Style“ bei den Kostümen der Brautmütter zu jener Zeit sehr beliebt war. Der nächste Schritt waren die duftig leichten Outfits der Brautjungfern. Besonders wichtig war, das Design der Kleider so zu wählen, dass sie allen Figuren schmeicheln. Gegen Ende meines Praktikums durfte ich auch Brautkleider designen und habe an einer Kollektion für Oversized-Bridal-Fashion gearbeitet.
Konntest Du selbständig arbeiten? Wurden Deine Ideen unterstützt?
Meinem Arbeitgeber war es sehr wichtig, dass ich eigene Ideen entwickeln und in die Kollektionen einfließen lassen konnte, um individuelle Designs zu schaffen. Ich bin stolz darauf, dass viele meiner Modelle Aufnahme in die neue Kollektion fanden.
Hast Du noch Kontakt zu Kollegen aus deiner Praktikumszeit?
Ich habe einige Freundschaften geschlossen und bin noch in Kontakt mit vielen Kolleginnen und werde sie bald wieder besuchen. Ich habe unter anderem eine tolle Designerin kennen gelernt, die mir ein Jobangebot in London offeriert hat. Mich zog es dann aber doch in meine Heimat zurück. Durch die Betreuung der Kunden aus dem Ausland konnte ich lustigerweise auch einen guten Kontakt nach Salzburg knüpfen.
Was ist für Dich die wichtigste Erfahrung, die Du aus dem Praktikum mitgenommen hast?
Die Brautmodenmesse in Harrogate war ein besonders Highlight für mich. Ich lernte unsere Kunden persönlich kennen, konnte ihnen meinen Ideen für die nächste Kollektion vorstellen mich aber auch nach ihren Wünschen erkundigen.
Durch das Feedback konnte ich bei meinen Entwürfen besser auf die Vorstellungen der Menschen, die unsere Mode letztendlich tragen, eingehen. Dass nicht das innovativste Design, sondern das Eingehen auf die Wünsche der Kunden Priorität hat, war eine meiner wichtigsten Erfahrungen.
Was machst Du jetzt? War das Praktikum hilfreich für deine Jobsuche?
Ich arbeite derzeit beim international erfolgreichen Modelabel Airfield. Mein Praktikum hat mir sehr dabei geholfen, diesen Job zu bekommen. Ich hatte mein Bewerbungsgespräch bei Airfield von London aus via Skype. Drei Tage nachdem ich mich in Österreich persönlich vorgestellt hatte, habe ich bei Airfield begonnen.
Und was aus dem Praktikum hilft Dir in Deinem Job?
Im Kundenkontakt bei Gino Cerruti konnte ich mein Englisch perfektionieren – besonders im Hinblick auf den Fachjargon der Modewelt. Und natürlich konnte ich durch den Auslandsaufenthalt an Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit gewinnen.
Welchen Expertentipp gibst Du den Bewerbern für den nächsten Austrian Wedding Fashion Award mit auf den Weg?
Durch den engen Kundenkontakt habe ich vor allem gelernt, dass das perfekte Brautkleid der Braut schmeichelt und ihre Vorzüge betont. Aufwändiges Design und extravagante Ideen reichen nicht, denn oft ist die schönste Variante nicht die praktischste. Es kommt eben auf die Raffinesse an!
Die Euphorie, den Wedding Fashion Award in Händen zu halten, mag nachlassen, nicht aber die Liebe zum Design. Was bleibt ist der Beginn einer großartigen Laufbahn!
Mit ihrem Brautkleid im Future-Style, das sie selbst entworfen und genäht hatte, gewann Katharina Zopf den ersten „Austrian Wedding Fashion Award“, der ihr ein halbjähriges Praktikum bei Gino Cerruti in der Modemetropole London verschaffte. Nach ihrer Tätigkeit beim größten Hersteller für Abend- und Brautmode in Großbritannien wurde die fesche Brünette vom Fleck weg von Airfield engagiert. Im Interview erzählt sie von ihrem Einsatz als „Formula Una“ beim Grand Prix in Spielberg und ihrer Leidenschaft, dem Motorradfahren.
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